Wer sich für den Kauf eines Rollators entschieden hat, steht vor dem Problem, einen geeigneten zu finden. Das Angebot ist ziemlich groß, und obwohl die Gehhilfen auf den ersten Blick alle ähnlich aussehen, kommt es gerade auf die Details an. Rollatoren gibt es für die unterschiedlichsten Einsätze Schon alleine für den Einsatz in der Wohnung wird ein anderer Rollator gebraucht als im Freien beim Einkaufen oder Spazieren gehen.
Der Rollator sollte möglichst passend zu dem Menschen sein, der sich damit bequem und sicher fortbewegen möchte, und nicht umgedreht. Wer mit der falschen Gehhilfe unterwegs ist, wird sich anpassen müssen und kann dann bei einer dauerhaft falschen Bewegung mit negativen Folgen rechnen.
Rollator Auswahl
Fast alle derzeitigen Rollatoren sind bei Nichtgebrauch zum zusammenfalten. So benötigen sie nur wenig Platz. Besonders auf Reisen oder beim Autofahren ist ein faltbarer Rollator notwendig, um ihn günstig transportieren zu können. Nur die ganz gro0ßen, schweren XXL – Rollatoren sind wegen der höheren Stabilität und Belastung nicht immer faltbar.
Am wichtigsten ist das Umfeld, in den die Gehhilfe verwendet werden soll. Damit er wirklich eine gute Hilfe ist, sollte der Rollator so ausgewählt werden, daß er für den hauptsächlichen Einsatz optimal ist.
In Innenräumen wird kein äußerst stabiler Rollator benötigt, hier kommt es auf eine maximale Wendigkeit und ein möglichst geringes Gewicht an. Auch das meiste Zubehör kann man sich schenken: Schirmhalter, Beleuchtung und Sitz sind selten wirklich notwendig. Ein Korb oder ein Tablett dagegen kann ganz gut für den Transport von Gegenständen in der Wohnung genutzt werden. Dann sind beim gehen die Hände frei und können sich ganz auf den Umgang mit dem Rollator konzentrieren.
Wichtig ist auch, daß der Rollator für die Wohnung nicht zu breit ist. Manch einer wird zuerst an Wohnungstüren denken, aber die sind selten das Problem. Schwieriger ist es oft, zwischen den Möbeln mit der Gehhilfe zu rangieren. Gerade in kleinen Wohnungen ist dort nicht viel Platz, und da machen sich 5 cm weniger Breite ganz schnell bemerkbar.
Gut geeignet ist auch der Rollator mit 3 Rädern in Innenräumen. Er ist zwar an der langen Achse nicht ganz so schmal, aber trotzdem sehr wendig. Der Umgang mit solch einem Dreirad ist aber nicht ganz einfach, und jeder wird damit nicht zurecht kommen. Außerhalb im Freien würde ich ihn aber nicht empfehlen.
Der Allroundrollator

Große Räder am Rollator sind bei solchen Wegen von Vorteil
Die meisten Rollatoren sind eigentlich ein Kompromiß zwischen Außen- und Wohnungsrollator. Man kann sie überall verwenden, aber nirgendwo perfekt. Das fängt schon bei den Rädern an: Während in Innenräumen möglichst kleine, leicht bewegliche Räder von Vorteil sind, die sich möglichst auch unabhängig voneinander bewegen lassen, ist es außerhalb genau umgedreht. Hier werden große Räder gebraucht, die einen Geradeauslauf begünstigen und auch besser über Hindernisse hinwegkommen.
Wichtig bei allen Rollatoren sind aber gute Bremsen und ergonomisch geformte Handgriffe, die sich leicht auf die erforderliche Höhe verstellen lassen. Große Menschen haben es wie oft im Leben etwas schwerer: Die meisten Rollatoren sind auch bei voll ausgezogenen Handgriffen noch zu niedrig. Am besten vor dem kauf einmal im einem Sanitätsgeschäft ausprobieren. Wobei ich generell dazu raten würde, den ersten Rollator auch dort zu kaufen. Denn wer noch gar keine Erfahrung mit dem Umgang einer solchen Gehilfe hat, der sollte auf eine fachliche Beratung nicht verzichten.Wenn ein falscher Rollator weitere Schmerzen verursacht, weil das Gehen dahinter einfach nicht paßt, dann ist der Sinn einer solchen Gehhilfe nicht erreicht worden.
Der Outdoor Rollator
Hier kann man nun auf eine Menge Zubehör und Ausstattungen zurückgreifen. Der Rollator im Freien darf ruhig etwas breiter und schwerer sein als in der Wohnung – wirklich schwer ist aber kaum noch einer der aktuell angebotenen Rollatoren.
Ein Sitz ist immer dann von Vorteil, wenn man längere Zeit unterwegs ist und sich sonst keine Sitzgelegenheit findet. Korb oder Tasche können zum Transport von Einkäufen, Medikamenten oder Verpflegung genutzt werden. Wobei die Entscheidung, ob Korb oder Tasche, wieder gut überlegt sein sollte: Der Korb ist zwar praktischer, die Tasche bietet aber mehr Sicherheit für den Inhalt.